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Klare Verhältnisse im (Kleider-)Schrank: Gerne, aber wie nur?

7 Kommentare

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Da seid ihr also, hochmotivert, vor eurem Kleiderschrank. Es soll losgehen, aussortieren ahoi! Dann öffnet ihr den Schrank – und möchtet ihn am Liebsten gleich wieder schließen. Ausmisten, ja. Aber wie zur Hölle sollt ihr das bewerkstelligen? Wo nur anfangen? Ein kleiner Leitfaden zur Orientierung in den Tiefen eures Schrankes.

Schritt für Schritt. Es muss nicht alles auf einmal sein. Ihr könnt ruhig erstmal mit einer Kategorie anfangen, bei der es euch am Leichtesten fällt, auszusortieren. Durch viele kleine Ziele erschafft ihr euch viele Erfolgsmomente und schöpft Motivation für die härteren Fälle.

Mit dem wohlbekannten Haufenprinzip könnt ihr eure Kleidung leicht in verschiedene Lager einteilen:

Stücke, die euch passen und die ihr gerne tragt, kommen auf den Lieblingsstückehaufen und werden behalten. Simpel.

Bei Kleidung, die euch nicht passt, aber die ihr dennoch gerne tragen möchtet, überlegt ihr euch am besten, ob ihr sie abändern könnt, damit ihr sie weiter tragen könnt. Vielleicht sind es kleine Dinge wie ein abgerissener Knopf, der schnell repariert werden kann. Auch ein kaputter Reisverschluss kann manchmal durch Knöpfe ersetzt oder durch eine Sicherheitsnadel verstärkt werden, wenn er nicht von alleine hält. Bei zu großen Oberteilen reicht manchmal eine gerade Naht von der Achselnaht bis zum Saum, und schon sitzt das Teil wieder. Es gibt so viele Möglichkeiten, Kleidungsstücken durch leichte Änderungen zu neuem Leben zu verhelfen. Das Internet ist voller großartiger Ideen!

Dinge, bei denen ihr euch unsicher seid ob ihr sie noch nutzt, dürfen auf einen Wackelkandidat-Haufen. Bei mir wohnen diese Stücke meist noch etwa eine Saison im Schrank, wobei ich genau darauf achte, ob ich sie noch trage oder nicht. Dann entscheidet sich, ob sie behalten oder weggegeben werden.

„Das kann doch nicht weg, das hat so viel Geld gekostet!“ Entscheidet über das Bleiben oder Gehen eurer Stücke unabhängig vom Kaufpreis. Einzig der Wert, den ein Stück für euch hat, zählt. Manchmal ist das Loch im günstigen, geliebten Second Hand Rock schlimmer als ein Loch im teuren Designerrock.

Kaputtes, das ihr nicht mehr reparieren könnt (oder wollt), kann upgecycled werden und vielleicht in anderer Daseinsform weiter sinnvolle Dienste leisten. Ansonsten Bye-Bye! Und ab damit in den Müll.

„Aber das ist doch noch viel zu gut zum wegwerfen!“ Wirklich? Wie schön! Dann macht anderen damit eine Freude! Als weiteren Haufen gibt es bei mir noch einen Verschenk- oder Verkaufhaufen. Je nach Stück werden diese auf Tauschforen getauscht oder verkauft, oder ich verschenke sie an Freunde oder Familie. Eine weitere tolle Option, die in immer mehreren Städten anzutreffen ist, sind Umsonstläden. Kleidung (und auch alle möglichen anderen Dinge), die ich nicht mehr brauche, aber einfach zu schade zum Wegschmeißen sind, bringe ich häufig in den Umsonstladen. In diese ‚Läden‘ können alle Menschen wie sie wollen ihre funktionstüchtigen, aber von ihnen nicht mehr benötigten Dinge abgeben und verschenken. Andere Menschen können diese dann adoptieren und selbst weiternutzen. Es ist ein richtig schönes Gefühl, wenn man sieht, wie andere Menschen Dinge, die man selbst nicht mehr benötigt, mitnehmen und sich daran erfreuen! Ihr selbst dürft natürlich auch etwas mitnehmen, wenn euch etwas gefällt. Ein riesiger Vorteil dieses Modells ist für mich auch, dass ich mich leichter von Dingen trennen kann, da ich sie ja nicht wegschmeiße, sondern einfach weiterreiche.

Doch was tun mit geliebten Familienerbstücken, Urlaubsmitbringseln voller Erinnerungen, das T-Shirt vom Abi? Persönlich wertvolle Dinge, die aber irgendwie nicht mehr getragen werden? Solche Stücke haben natürlich eine Sonderstellung. Doch vielleicht findet ihr eine Möglichkeit, sie durch Upcycling oder Zweckentfremdung so zu nutzen, dass sie nicht in einer Ecke des Kleiderschrankes versauern. Denn diese Unaufmerksamkeit haben sie nicht verdient.

Und was ist mit dem Hemd, das Tante Hilde zum letzten Weihnachten geschenkt hat, aber so gar nicht zu eurer Augenfarbe passt? Nun, um es kurz zu sagen: In der Regel bestimmt in der Freizeit niemand anderes als ihr selbst, was ihr am Leibe tragt. Schon gar nicht Tante Hilde. Und wenn das Hemd nicht zu eurer Augenfarbe passt, dann vielleicht zu der von einer Freundin?

Zu guter Letzt – ihr ahnt es vielleicht schon – können diese Guidelines auch wunderbar abseits des Kleiderschrankes angewandt werden. Auch andere Bereiche eures Reiches, egal ob Küche, Kosmetikschublade oder Bücherregal, freuen sich über Aufmerksamkeit und – nicht zuletzt – mehr Freiheit.

7 Kommentare zu “Klare Verhältnisse im (Kleider-)Schrank: Gerne, aber wie nur?

  1. Lustig, hab grad heute nochmal ausgemistet – jetzt steht eine große Tüte im Flur. Und hier findet sich eine erschöpfende Liste von Umsonstläden: http://www.umsonstladen.de/

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  2. Ich muss sagen, ich miste wirklich auch sehr gerne mal aus. Leider darf ich das nur mit meinen Sachen ;-). Dabei würde ich so gerne ….. !!! Bei den Kindern kann man noch so viel heimlich wegtun, irgendwann merken die alles. Die erinnern sich an Dinge, das glaubt man kaum ;-).
    LG
    Isabell

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    • Vielen Dank für deinen Kommentar! Und ooh ja, andere zu motivieren kann unglaublich anstrengend sein… Mein Freund hat mit dem Ausmisten auch so seine Probleme (ok, er hat aber auch weit weniger im Schrank als ich). Kann das T-Shirt wirklich weg, auch wenn es in den letzten Jahren nicht getragen wurde und noch einige weitere daneben liegen, die eigentlich viel lieber getragen werden? Huiuiuiuiui…
      Liebe Grüße 🙂

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  3. Tolle, übersichtliche Auflistung 🙂 Ausmisten rules!! 😉
    So handhabe ich das auch, wobei ich inzwischen dazu tendiere, schnellen Prozess mit den Sachen zu machen, da auf Dauer die riesige Kiste mit ungetragenen, aussortierten Klamotten nervt. Ich hab vieles was noch tragbar ist, aber für mich als Studentin nicht einfach zu verschenken ist. Das muss dann auf kleiderkreisel.
    Und Umsonstladen probiere ich demnächst aus, hat es bei uns zwei Stück 🙂

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    • Stimmt, am Schönsten ist es dann, wenn die Dinge auch wirklich das Haus verlassen und nicht noch im Weg rumstehen. Der Umsonstladen (oder auch Läden wie Oxfam) ist wirklich eine tolle Adresse, um seine Sachen an andere weiterzureichen und selbst noch etwas Schönes zu finden! Auch wenn es am Anfang vielleicht etwas unübersichtlich wirkt (ist zumindest bei dem hier in Leipzig so), nicht verschrecken lassen 😉
      Liebe Grüße

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      • Jaa, da hast du recht! Ich berichte dir dann, wie mein erster Besuch dort war ^^

        Aaah eine Leipzigerin bist du 🙂 Bin da auch ab und an unterwegs.

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